Die Stiftung

Die Stiftung Suzanne und Hans Biäsch zur Förderung der Angewandten Psychologie
wurde am 11. Juli 1972 vom Ehepaar Hans und Suzanne Biäsch-Schaub gegründet.

Geschichte

Suzanne und Hans Biäsch liessen der Stiftung immer wieder kleinere oder grössere Zuwendungen zukommen. Dies machte schon eine, wenn auch eingeschränkte Förderung möglich. Nach dem Ableben von Suzanne Biäsch – sie verstarb 2002, 27 Jahre nach ihrem Mann – ging der grösste Teil des finanziellen Nachlasses des Ehepaars Biäsch durch testamentarische Verfügung an die Stiftung über. Damit wurde sie zur weitaus bedeutendsten privaten Förderinstitution für angewandt-psychologische Forschung in der Schweiz.

Das Leben von Hans Biäsch war im vollen Wortsinn ein Leben für die angewandte Psychologie. Mit der Errichtung der Stiftung zur Förderung der Angewandten Psychologie hat dieses Leben eine völlig konsequente und in sich stimmige Abrundung erfahren. Schon in seiner Gymnasialzeit hat er sich mit psychologischer Literatur befasst. Auch wenn die Studienwahl zunächst in eine andere Richtung führte, fand er bald – in Form von Lektüre und im Rahmen eines Zweitstudiums – wieder zur Psychologie zurück. Im Jahre 1928 trat er als Mitarbeiter in das Zürcher Institut für Angewandte Psychologie ein (damals Psychotechnisches Institut), dem er zeitlebens – ab 1946 in leitender Funktion – verbunden blieb. Die Professur für angewandte Psychologie an der ETH Zürich (1953–1971) und jene für praktische Psychologie an der Universität Zürich (1958–1971) bildeten die Höhepunkte seiner akademischen Karriere. Diese und weitere Schlüsselfunktionen nahm Hans Biäsch mit der ihm eigenen, anscheinend unerschöpflichen Tatkraft wahr. So wurde er zu einem wichtigen Protagonisten der damals noch jungen, sich aber kräftig entwickelnden angewandten Psychologie.

Die rein akademische Tätigkeit war ihm aber nicht genug: Ein zentrales Anliegen war für ihn die Vermittlung praktisch verwertbaren psychologischen Wissens an Nichtpsychologen – «to give psychology away», wie das berühmte Diktum von George A. Miller lautet. So wurde er zusätzlich Mitbegründer und Dozent von verschiedenen institutionalisierten Weiterbildungskursen für Personen mit leitender Funktion in Wirtschaft und Verwaltung. Auch in der Ausbildung von Psychologinnen und Psychologen ging er neue Wege. Mit der Gründung des Psychologischen Seminars als Abteilung des Zürcher Instituts für Angewandte Psychologie schaffte er ein Angebot, das lange Zeit die einzige nichtuniversitäre Ausbildungsstätte für Psychologie in der Schweiz bleiben sollte. Mit dieser Gründung – sie erfolgte 1937 – hat Hans Biäsch die Idee einer Fachhochschulausbildung im Bereich der Psychologie realisiert, lange bevor der Begriff «Fachhochschule» in der Bildungslandschaft Schweiz einen Platz hatte. Für die angewandte Psychologie an den verschiedenen Ausbildungs- und Forschungsstätten Zürichs wurde er so zu einer wichtigen Integrationsfigur.

Suzanne Biäsch wurde am 4. August 1910 als drittes Kind von Jacques und Agnes Schaub-Wackernagel in Basel geboren. Nach verschiedenen Tätigkeiten als Sekretärin bei der Sandoz in Basel und im Bad Schinznach engagierte Hermann Loeb, Leiter des Holbein-Verlags in Basel, sie als Mitarbeiterin. Als Sekretärin eines jüdischen Emigranten lebte sie in der Zeit vor und während des zweiten Weltkriegs. Die Bedrohung durch Hitler empfand sie so direkt, dass sie sich beim ersten Appell des Bundesrates im April 1939 zum Frauenhilfsdienst der Schweizer Armee meldete. Bis 1972 engagierte sie sich in der Armee und war auch Präsidentin im FHD-Vorstand und im Schweizerischen FHD-Verband. Während eines Kuraufenthalts im Val Sinestra lernte sie Hans Biäsch kennen. Er schlug ihr vor, nach Zürich in seine grosse Wohnung zu ziehen, wo sie auch ihre kranke Mutter pflegen konnte. In ihrem Lebenslauf schrieb Suzanne Biäsch: «Hans und mir war von Anfang an klar, dass ich als seine Sekretärin wirken würde; ich hätte mir nach der interessanten Verlagstätigkeit ein Leben als Nur-Hausfrau gar nicht vorstellen können».

Suzanne Biäsch-Schaub führte gewissenhaft die Agenden und schrieb im Verlaufe ihrer vielfältigen Zusammenarbeit mit ihrem Mann unzählige Protokolle und Vorlesungsmanuskripte. Ihr Organisationstalent zeigte sich nicht nur bei den zahlreichen Reisen und Studienaufenthalten mit ihrem Mann. Nach und nach wurde sie zu einer wichtigen Ansprechpartnerin und Ratgeberin für Mitarbeitende und Führungskräfte des Instituts und nicht zuletzt auch für ihren Mann. Nach dem Tod ihres Mannes am 5. Juli 1975 zog Suzanne Biäsch wieder in ihre alte Heimat nach Basel, wo sie 2001 starb.


Literatur: Kälin, K. (2011). Hans Biäsch (1901-1975): ein Pionier der angewandten Psychologie. Chronos.

Der Stiftungsrat

Schwerpunkte:

Kompetenzdiagnostik und Kompetenzentwicklung im lebenslangen Lernen, Resilienzförderung, Jugendberatung und Positive Peer Culture, Zukunft Sozialer Berufe, Verhältnis von Struktur und Bedeutung im Higher Education Management

Mitgliedschaften:

Präsident der European Federation of Psychologists’ Associations (EFPA), Präsident der Fachkonferenz Angewandte Psychologie, SwissUniversities, Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP), Schweizerischer Berufsverband für Angewandte Psychologie (SBAP), Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Fellow International Association of Applied Psychology (IAAP).

Schwerpunkte:

Prozesse der Entwicklungsregulation; Erfolgreiche Entwicklung; Motivation über die Lebensspanne; Lebenslanges Lernen

Mitgliedschaften:

Fellow Association for Psychological Science (APS), Fellow of the Society of Experimental Social Psychology (SESP), Mitglied der American Psychological Assoication (APA) und der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)

Schwerpunkte:

Zukunft der Arbeit, soziotechnische Systemgestaltung, adaptive Führungs- und Teamprozesse, Praktiken des Human Resource Management, Prozesse der Regulation individueller und organisationaler Unsicherheit

Mitgliedschaften:

Fellow Society for Industrial and Organisational Psychology, Fellow International Association of Applied Psychology, Past President European Association of Work and Organizational Psychology

Schwerpunkte:

Führungsentwicklung, Beratung von Führungskräften und Organisationseinheiten, stadtweite HR-Projekte

Mitgliedschaften:

Präsidiumsmitglied der «Schweizerischen Konferenz für Organisations- und Personalentwicklung in öffentlichen Institutionen» (swiss-cope)

Schwerpunkte:

Leiter der Abteilung «Ressourcen & Systeme» an der ZHAW, Department Angewandte Psychologie

Schwerpunkte:

Dozent für Management Accounting ZHAW (emer.) Ehemaliger Leiter der Abteilung «Ressourcen & Systeme» an der ZHAW, Departement Angewandte Psychologie